0

Sterben, Töten, Gedenken

Zur Sozialgeschichte des Todes, Einzelveröffentlichungen aus dem Archiv für Sozialgeschichte 5

Erschienen am 09.07.2018, 1. Auflage 2018
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783801242466
Sprache: Deutsch
Umfang: 314 S., 16 s/w Fotos
Format (T/L/B): 1.7 x 23 x 16 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

"Gestorben wird immer" heißt es in der Fernsehserie "Six Feet Under" über ein Bestattungsunternehmen in Los Angeles, deren Folgen nie allein vom Sterben, sondern immer auch über die Trauer, den Verlust und die Bewältigungsstrategien der Lebenden erzählen. Historiker und Kulturwissenschaftler diskutieren mit neuen Perspektiven die alte Frage, ob moderne Gesellschaften den Tod verdrängen oder sich vielmehr eine Enttabuisierung des Sterbens feststellen lässt. Der Band versammelt Aufsätze aus dem "Archiv für Sozialgeschichte" und beleuchtet diese Debatten in historischer Perspektive. Im Mittelpunkt des Interesses stehen der schicht- und klassenspezifische Umgang mit Tod und Trauer, die Orte des Todes (Krankenhäuser, private Wohnungen, Schlachtfelder, Friedhöfe) sowie gesellschaftlich relevante Bewegungen und Verbände wie die Kriegsgräberfürsorge oder die Hospizbewegung. Zudem erhalten der Massentod und die Versuche seiner Bewältigung als Kennzeichen der Geschichte des 20. Jahrhunderts besondere Aufmerksamkeit. Der Tod wurde in seinen verschiedenen Ausprägungen zum Gegenstand medizinischer und juristischer Expertise und verband sich mit widerstreitenden Prozessen der Ökonomisierung, Politisierung und Sakralisierung. Nicht zuletzt führen seine unterschiedlichen Formen der Repräsentation vor Augen, dass selbst in Sterben und Tod soziale Ungleichheit zum Ausdruck kommt.

Autorenportrait

Ute Planert, geb. 1964, Dr. phil., seit 2011 Redakteurin/Herausgeberin des Archivs für Sozialgeschichte, nach einer Professur an der Bergischen Universität Wuppertal seit 2016 Professorin für Neuere Geschichte an der Universität zu Köln.