Als älteste Stadt Baden-Württembergs ist Rottweil von zahlreichen hoch und weniger bedeutenden Bau-, Kunst- und Kulturdenkmalen geprägt. In allen Stilrichtungen und aus den unterschiedlichsten Epochen der Stadtgeschichte erinnern sie an besondere Kapitel, einzelne Anekdoten oder auch an mehr oder nicht ganz so namhafte Persönlichkeiten vergangener Jahrhunderte. Im Straßenbild der Stadt fallen dabei Brunnen und Wappensteine, Erker und Aufzugsgauben ins Auge. Daneben bilden mit ihrer Häufigkeit und gestalterischen Qualität die Wirtshausschilder Akzente, die man auch in anderen alten schwäbischen Städten, in Franken, in Bayern und Österreich, am Rhein oder auch im Elsass eher selten findet.
Rottweils Wirtshausschilder sollen deshalb mit der vorliegenden Veröffentlichung erstmals insgesamt vorgestellt werden. Sie werden allerdings erst verständlich, wenn zunächst ein paar Sätze die Geschichte der zugehörigen Wirtshäuser und ihrer Besitzer erzählen, gleichgültig, ob die Rede vom „Hasen“, vom „Lamm“ oder vom „Löwen“, vom „Apfel“ oder von der „Blume“ ist. Festzuhalten sind danach Angaben zur Bedeutung der verschiedenen Schilder und zur kunsthandwerklichen Fertigkeit der Schmiede und Schlosser, die sie gefertigt haben. Vertieft werden kann dies natürlich gerne an Hand von reichhaltigem Bildmaterial. Eine Einführung zum Thema insgesamt und Literaturangaben zu so gut wie jedem Schild runden das Ganze ab. Damit wird es möglich, sich dem Thema „Wirtshausschilder“ ganz speziell für Rottweil sehr weit anzunähern.
Unbestritten scheint, dass gerade in Rottweil die Wirtshausschilder in der Stadt für eine besondere Atmosphäre sorgen. Beschäftigt man sich intensiver mit ihnen, kann man darüber hinaus erfahren, dass sie an ihren luftigen Standorten, still, aber ständig gegenwärtig, wichtige heimatliche Zeichen darstellen. Rottweil wäre ärmer ohne „seine“ Wirtshausschilder.
